Aber von vorne: Aufgrund der Feiertagslage fand das StuStaCulum dieses Jahr von Donnerstag bis Sonntag statt. Der Eröffnungsdonnerstag bot heißestes Wetter, das viel Lust auf die erste Maß StuStaCulum-Bier machte. Die Helfer wurden mit Sonnencreme und Wassereis versorgt, und wir harrten der Dinge die da kommen sollten. Und sie kamen …
Gleich am ersten Abend waren etwa 8000 Leute auf dem Gelände, alle Veranstaltungen waren voll. Herrn Maßberg und Frau Wurzer-Faßnacht vom Studentenwerk München gebührte wie jedes Jahr die Ehre des Faßanstichs, anschließend heizten „Never Number One“ im Festzelt den Besuchern so richtig ein. Zum ersten mal fand in der Hans-Scholl-Halle das StuStaCulum-Impromatch statt, das die Gruppe „Scheiterhaufen“ für sich entschied.
Hochkarätiges Kabarett gab’s im MKH, wo Claus von Wagner sein Publikum „Ins Feld“ führte. Aber auch die Bands hatten ihren Spaß, von Rock über Irish Folk bis zu HipHop war alles dabei. Den Abend beschloss Spinnentöter im Atrium mit der Feuershow, danach wurde noch im MKH und in der Halle weitergerockt und auch das Cocktailzelt und die Cuba Lounge waren bis in die frühen Morgenstunden gut besucht.
Der Freitag war wieder heiß, passend dazu gab’s im Atrium Latinoklänge mit mosaico. Das Gelände füllte sich stetig, ob Los, Paul mit Improtheater im MKH, Yahoo im Atrium oder der harte Abend in der Halle, keiner konnte sich über zu wenig Publikum beklagen.
Der harte Abend in der Halle wurde dieses Jahr erstmals vom Münchner Radiosender „Hurricane“ präsentiert. Da Sluggfugg verhindert waren, sprang All about Ruphus ein, anschließend ließen es Crekko, Pandemonium, Thora und Five/Volts richtig krachen und Hardrockherzen höher schlagen.
Grooviger ging’s im Atrium bei Steelstring mit Reggae zu und Audiopilot rockten das Festzelt. Das heiße Wetter machte den Besuchern Durst, und das Bierteam hatte gut zu tun, allen 12000 Besuchern ihre kühle Maß einzuschenken.
Der Samstag begann bayrisch-gemütlich mit dem Weißwurstfrühstück. Leider hatten die Veranstalter nicht mit einem so großen Andrang gerechnet, und keine der Würste überlebte das Zwölfeläuten. Von denen, die nichts mehr bekamen, musste aber keiner traurig sein, weiter ging’s zum Damenfußballturnier, das die erste Mannschaft der „StuSta-Schnecken“ klar gewinnen konnte. Die zweite Mannschaft erwies sich als guter Gastgeber und ließ allen anderen Mannschaften den Vortritt.
Nachmittags grüßte uns der Wettergott mit einem kleinen Guß, aber dann klarte es wieder auf, und dem Programm „nach Programm“ stand nichts mehr im Wege. Während auf dem Gelände mit Rock, Ska und einem Poi-Swingen-Workshop das StuStaCulum tobte, gab es in der Halle ab 16.30 Uhr wieder eines der größten Highlights, den Kleinkunstförderpreis „Die goldene Weißwurscht“. Dieses Jahr war es erneut ein reines Männerfinale: Michi Marchner, Roland Hefter, Tobias Mann und das Kabarett Männerkultur stellten sich der Fachjury aus Journalisten und Veranstaltern in der vollbesetzten Halle. Ein Wahnsinns-Auftritt jagte den nächsten und die Finalisten machten es der Jury wahrlich nicht leicht. Am Ende konnte sich Tobias Mann mit seinem Programm „Man(n) sieht sich – ein Endzwanziger in Wort und Lied“ durchsetzen und die Trophäe mit nach Hause nehmen.
Ob bei Kalter Kaffe, Rainer von Vielen oder The Shanes, auch abends war wieder für jeden Geschmack was dabei. Draußen beschlossen den Abend Jalaana mit ihrer Feuershow und die Airdinger mit ihrem Walk-Act. Und wieder feierten die Besucher bis in die frühen Morgenstunden.
Am Sonntag schließlich gab es den allseits beliebten StuStaCulum-Brunch, danach konnte man sich schöne Männer auf dem Rugbyfeld betrachten, denn dort fand das „Elite-Uni“-Turnier TU vs. LMU statt. Leider war es mit dem Schwein, was das Wetter anging, einigermaßen vorbei, immer wieder zwangen uns kurze Güsse und Gewitter, das Programm im Atrium abzukürzen. Davon ließen sich Zelt, MKH-Bühne und Halle aber nicht beeindrucken, wiederum waren alle Acts von Tanztheater über Funk bis hin zu Punk gut besucht, und die Zuschauer ließen sich die Laune vom Wetter nicht verderben.
Laune machte auch der „Red Bull Gravity Teaser“: Hier galt es, ein Ei heil aus dem zweiten Stock nach unten zu befördern. Bastelmaterial wurde gestellt und schon bald wurde wild geklebt, geschraubt und gepustet. Alsdann konnten die Fluggeräte vom Balkon aus starten, und es kamen tatsächlich einige Eier heil an. Bewertet wurde neben der Kreativität des Eitransporters auch, ob man die „Landezone“ treffen konnte. Volle Punktzahl gab es, wenn das Ei auch noch den Boden berührte. Am Schluss teilten sich drei Teams den Sieg und gewannen eine wildcard für die „Red Bull Gravitiy Challenge“ im Juni in der Studentenstadt.
Währenddessen gefiel uns die Farbe des Himmels immer weniger; nach einigem Hin und Her entschlossen wir uns aber, das Mittelalterprogramm wie geplant auf der Atriumbühne stattfinden zu lassen – dies führte dann allerdings zu einem der kürzesten Auftritte in der StuStaCulum-Geschichte:
Cumulo Nimbus fingen ihr mittelalterliches Spiel an und das Publikum förmlich ein: „Komm mit“ hieß ihr erstes Stück. Weiter ging es mit dem „Feuerteufel“, und in dessen Bann bemerkte keiner den zunehmenden Niederschlag. Als beim „Wilden Reigen“ wilder Regen einsetzte, flüchteten zwar ein paar unter die Vordächer der Umgebung, doch die Tanzwütigen trotzen dem Wetter und feierten die Band und den Abend. Aus Sicherheitsgründen musste zwar schon nach diesem dritten Lied der Auftritt abgebrochen werden, aber wer ihn erlebt hat, wird ihn sicher als einen der Höhepunkte des Festivals in Erinnerung behalten. Das trifft auch der Kommentar der Spielleute: „Kurz, aber knackig!“
Alles in Allem kann man aber sagen, das StuStaCulum 2007 war ein voller Erfolg: Gutgelaunte Besucher allerorts, egal ob Ausstellungen oder Kinderprogramm, Theater oder Bands, keiner war enttäuscht oder musste über zu wenig Besuch klagen. Für uns war es schön zu sehen, dass fast ein Jahr Arbeit sich gelohnt hat, und wir freuen uns schon auf unser 20-jähriges Jubiläum – nächstes Jahr!